Wie kein anderer Ort in Deutschland genießt Mittenwald das Renommee einer Geigenbauerstadt. Dass Mittenwald, wo eine Berufsfachschule für Geigenbau beheimatet ist, für die Violine so bedeutend werden konnte, liegt an Mathias Klotz.
Seit 1890 thront der 1653 geborene Geigenbauer auf dem Platz vor der Mittenwalder Pfarrkirche als ehernes Denkmal.
Im Jahr 1684 kehrte Matthias Klotz in seine Heimat zurück und legte damit den Grundstein. Die Geigenbauerfamilie Klotz aus dem 17. Jahrhundert machte den mittelalterlichen Marktflecken für sein Handwerk bekannt. Heute gibt es in Mittenwald eine Institution und ein Museum, die sich der Fortführung dieser Tradition widmen.
Heute gibt es in Mittenwald ein Geigenbaumuseum, eine Geigenbauschule, sowie viele selbständige Geigenbaumeister. Anton Sprenger, Geigenbaumeister und Vorsitzender der Mittenwalder Museumsgesellschaft, ist stolz auf den Ort und das Museum. Dort sind nicht nur Geigen, Celli und Kontrabässe ausgestellt, sondern skurriler Weise auch Faschingsmasken. Grob geschnitzt sind die Hexen, Männer und Frauen, die einem aus einer Vitrine entgegen schauen.

Das Geigenbaumuseum wurde 1930 gegründet und befindet sich seit 1960 am heutigen Standort in einem der ältesten Häuser in Mittenwald. Der Geigenbau dominierte seit dem 17. Jahrhundert die Ortsgeschichte. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf dem barocken Mittenwalder Geigenbau, aber auch das 19. und 20. Jahrhundert bis zu den Werkstätten der Gegenwart werden dargestellt.
Rund ein Dutzend Geigenbaumeister haben heute ihre Werkstätten in Mittenwald, hier befindet sich auch die staatliche Berufsfachschule für Geigenbau, die einzige in Bayern und nur eine von zwei in ganz Deutschland.
Neben dem Geigen- und Maskenhandwerk beeindrucken in Mittenwald die Lüftlmalereien. Dargestellt werden meist Szenen aus der Bibel oder der bewegten Geschichte des Oberen Isartals. Noch heute noch gibt es Künstler, die sich mit der Lüftlmalerei der Verschönerung der Hausfassaden widmen. Besonders viele alte Lüftlmalereien findet man im Mittenwalder Ortsteil Gries . Dort befinden sich Hausfassaden, die teilweise schon im 18. Jahrhundert bemalt wurden und bis heute erhalten sind.
Lüftlmalerei in Oberammergau – „Gottvater in Wolken“ allgegenwärtig
(Fotos: Knut Kuckel)









