Holzknechtmuseum Ruhpolding (Foto: Knut Kuckel)
(Foto: Knut Kuckel)

Multimedial und interaktiv – Das Holzknechtmuseum Ruhpolding

Nach über einem Jahr Umbaupause präsentiert das 1988 eröffnete Holzknechtmuseum eine völlig neugestaltete Dauerausstellung. Auf einer Ausstellungsfläche von 350 Quadratmeter erwartet die Besucher eine multimediale und interaktive Zeitreise.

Über 400 Jahre – Geschichte und Gegenwart. Als „ein in Bayern und wohl auch in Deutschland einzigartiges Spezialmuseum“ bezeichnete Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber das Holzknechtmuseum in Ruhpolding.

400 Jahre Holzknechtverein – “I werd a Holzknecht!”

Mit der Banddurchschneidung von Staatsministerin Michaela Kaniber, Museumsleiterin Ingeborg Schmid und Bürgermeister Justus Pfeifer wurde des neue Holzknechtmuseum in Ruhpolding für die Öffentlichkeit freigegeben.

Forstministerin Michaela Ministerin Kaniber, Museumsleiterin Dr. Ingeborg Schmid und Bürgermeister Justus Pfeifer. (Foto: Knut Kuckel)
Forstministerin Michaela Ministerin Kaniber, Museumsleiterin Dr. Ingeborg Schmid und Bürgermeister Justus Pfeifer. (Foto: Knut Kuckel)

Staatsministerin Michaela Kaniber kam mit einer guten Nachricht nach Ruhpolding: Das Holzknechtmuseums erhält eine Förderung in Höhe von 670.000 Euro, um die Ausstellung neu zu gestalten. 

Über 120 geladene Gäste kamen am Freitag, 30. Juli 2021 zur feierlichen Eröffnung der neuen Dauerausstellung ins Holzknechtmuseum in die Laubau. Die Einhaltung der Corona-Sicherheitsregeln setzte dem Ereignis Grenzen, die aber keinerlei negative Auswirkungen auf das Geschehen hatten.

Die neue Dauerausstellung über Leben und Wirken der Ruhpoldinger Holzknechte kann auf zwei Stockwerken und in mehreren Ebenen entdeckt werden: Raumgroße Illustrationen,  Interview- und Hörstationen,  historische Lehrfilme und moderne Tutorials, kleine und große Arbeitsgeräte lassen die Ausstellungsbesucher den Forstalltag nachempfinden. Schräge Zwischenwände vermitteln ein Gefühl für den Bergwald vergangener Jahrhunderte bis in die Heute-Zeit. Das so Gezeigte kann unmittelbar ausprobiert werden. Sei es an der Hack-, Säge- oder Baumziehstation, oder direkt in der Harvesterkabine. Es gibt Mitmach- und Erlebnisstationen, die alle Sinne ansprechen. Wie beim Sägen und Holzziehen, beim Bau einer Holzrutsche (einer Loite“) oder bei der digital zu steuernden Holzernte.

Das ausgedehnte Freigelände wird mit Aus- und Seitenblicken in die Ausstellung mit einbezogen und kann im Anschluss an den Ausstellungsrundgang erwandert und genossen werden.

In welcher Beziehung stehen Mensch und Wald? Welche unterschiedlichen Interessen prallen hier aufeinander? Wie können die daraus resultierenden Herausforderungen in Chancen umgewandelt werden?

Das „Forum der Gegenwart“ beschreibt die wachsende Bedeutung des Bergwalds zum Schutz vor Naturgefahren und für den Klimaschutz. Sie zeigt, dass der Rohstoff Holz ein idealer Baustoff ist und über lange Zeit den Kohlenstoff speichert. So tragen Holz und nachhaltig bewirtschaftete Wälder ganz wesentlich zum Klimaschutz bei.

Im Museum soll künftig die Geschichte der Forstwirtschaft aufgezeigt werden. Dank zahlreicher Originale und Leihgaben von Ruhpoldingern verbinde die neue Dauerausstellung Vergangenheit und Gegenwart sowohl der Holzarbeit wie auch des Ortes. Die Holzwirtschaft habe Ruhpolding Wohlstand und eine wichtige Grundlage für den Tourismus beschert. Sie schaffe damit auch »ein wichtiges Stück Identifikation«.

Forstbetriebsleiter Paul Höglmüller (Foto: Knut Kuckel)
Forstbetriebsleiter Paul Höglmüller (Foto: Knut Kuckel)

Dieses Museum, sagte Forstbetriebsleiter Paul Höglmüller, zeichne ein Alleinstellungsmerkmal aus. „Es ist ein Gemeinschaftliches Werk von – heute würde man sagen – Arbeitgebern und Arbeitnehmern, von Forstleuten und Holzknechten, die gemeinsam Ihr Museum errichtet haben.

Paul Höglmüller, der auch Vorsitzender des Fördervereins Holzknechtmuseum ist, hob den rasanten Wandel der Arbeitswelt im Wald nach dem Zweiten Weltkrieg hervor. Dies spiegle sich im neugestalteten Museum wider, das somit „ein Stück Heimat für Holzknechte und Forstleute“ geworden sei.

Öffnungszeiten bis Ende Oktober:
Dienstag bis Sonntag, jeweils 10 bis 17 Uhr. 

Weblinks: 
→ Holzknechtmuseum Ruhpolding
→ Forstbetrieb Ruhpolding
Forstliches Bildungszentrum Laubau, Ruhpolding

(Fotos: Knut Kuckel)

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