Aufnahmen des Bauernfotografen Josef Schöpf (Foto: Knut Kuckel)
(Foto Knut Kuckel/Sammlung Willi Pechtl)

Bauernfotograf Josef Schöpf – Holzarbeiter auf Saison

Bilder des Pitztaler Bauernfotografen Josef Schöpf zeigt in diesem Sommer das Holzknechtmuseum in der Laubau bei Ruhpolding. Darunter Fotos von Wanderarbeitern, die in den Wäldern Bayerns und Tirols zum Einsatz kamen.

Die Sonderausstellung im gerade umgebauten Holzknechtmuseum zeigt rund 30 historische Aufnahmen von Josef Schöpf. Der Fotograf lebte von 1886 bis 1915.

Der Pitztaler stammte aus armen, bäuerlichen Verhältnissen. Das Errichten von Rindenhütten, die Wilderei und die Waldarbeit waren Schöpf von Kindheit an vertraut. Er war als Flickschuster und Holzarbeiter auf der Stör unterwegs, baute Fahrräder zusammen und beschäftigte sich mit elektrischem Licht.

Mit seinem Fahrrad der Marke Eigenbau zog es ihnen über die Alpenpässe bis nach Trient. Im Gepäck hatte Schöpf stets seine Plattenkamera, mit der er Menschen fotografierte, die ihm auf seiner Wanderschaft begegneten. Darunter Holzfäller im Wald, Wilddiebe, Wirtshausbesucher, Kellnerinnen, Zimmerer oder Sargtischler. Aber auch Bauernfamilien, Sommerfrischler und frühe Bergtouristen

Die Fotografien von Josef Schöpf sind künstlerisch und ästhetisch von besonderem Wert.

Die Fotos zur Sonderausstellung im Holzknechtmuseum stammen aus der Sammlung von Willi Pechtl. Der im Pitzaler Tarrenz lebende Künstler und Fotohistoriker archiviert schon seit vier Jahrzehnten Fotos und Dokumente aus Nachlässen.

„Wanderjahre“ von Willi Pechtl (Foto: Knut Kuckel)
„Wanderjahre“ von Willi Pechtl (Foto: Knut Kuckel)

Sein aktuelles Buch „Wanderjahre“ widmet Willi Pechtl der Fotografie im alpinen Raum. Das Buch zeigt 270 Aufnahmen aus der Zeit von 1839 bis 1914. Sie dokumentieren den Arbeitsalltag der Gebirgsdörfer und sind Zeugnis des aufkommenden Fremdenverkehrs.

Bauernfotograf Josef Schöpf (Fotos: Knut Kuckel / Sammlung Willi Pechtl)

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