Mit dem Haftie „Lieber Dieb, in der Kirche klaut man nicht!“ appellieren die Kirchenleute der Wallfahrtskirche St. Anton in Partenkirchen an das 7. Gebot. Die Kirche ist bekannt für ihre Fresken im Inneren.
Obwohl weniger Kunstgegenstände als früher gestohlen werden, „klauen sie in Gottes Häusern noch immer wie die Teufel“, sagen Bayerns Kunstfahnder.
In mehreren Kirchen und Kapellen im südlichen Oberbayern wurden in den vergangenen Tagen Opferstöcke aufgebrochen. Die Ermittler unterscheiden bei solchen Delikten zwischen „Diebstahl ohne erschwerende Umstände“, also wenn in unverschlossenen Kirchen Inventar geklaut oder Kirchenbesucher bestohlen werden, und zwischen „Diebstahl unter erschwerenden Umständen“.
Letzteres ist immer dann der Fall, wenn nicht nur etwas unerlaubt mitgenommen wurde, sondern dafür die Kirche oder zum Beispiel Türen, Opferstöcke oder Tabernakel aufgebrochen wurden.
Die Aussage „Lieber Dieb, in der Kirche klaut man nicht!“ ist eine volkstümliche Formulierung, die das siebte Gebot der Zehn Gebote, „Du sollst nicht stehlen“, auf einen spezifischen Ort, die Kirche, anwendet. Sie soll Diebstahl in Kirchen verhindern, indem sie die Vorstellung von Heiligkeit und Respekt vor dem Sakralraum betont.
Sogenannte Kirchendiebstähle werden nach dem Strafgesetzbuch als besonders schwere Fälle des Diebstahls gewertet (§ 243 StGB). Den Tätern droht eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zehn Jahren.
Haftie zum 7. Gebot (Fotos: Knut Kuckel)