Da sitze ich auf einer, der kennerhaft platzierten Bänke und schaue wieder auf das Kloster Ettal zu meinen Füßen. „Danke dir Herr…!“ – ich weiß nicht, wie oft ich mich in den vergangenen Minuten für diese Stimmung bedanke?
Ich höre Zivilisationsgeräusche aus der Ferne. Die Glocken des Almviehs auf der unteren Weide sind aktiver als die Klosterglocken. Jedenfalls für den Moment. Ein Hund bellt, Waldmenschen sägen Fallholz, der Wind weht um meinen Kopf und sorgt für eine veränderte atmosphärische Wahrnehmung. Die Elster im Nest hinterm Baum macht Mittagsschlaf oder sucht Futter für ihren Nachwuchs.
Ein Schmetterling fliegt über mein Tablet und versucht – erkennbar neugierig – herauszufinden, was dieser merkwürdige Mensch da aufschreibt?
Schmetterlinge können bestimmt lesen, denke ich mir. Die Buche, unter der ich sitze will auch begreifen, was ich mache. Sie schickt ihre Späher aus. Wenn ich wieder gegangen bin, kommt ein Eichkatzl und knackt sie auf. Die Früchte, die vom Baum fallen.
Ich mache mal ein Bild. Warum? Ich denke mir, vielleicht liest das ja ein Stadler? Bevor der jetzt googelt, welche Früchte die Buche herabfallen lässt, kläre ich ihn auf.
Eine Buche blüht erst ab einem Alter von circa 20 Jahren. Früchte, in denen Samen heranreifen, entwickelt sie nur im Alter von 40 bis 80 Jahren.
Nicht in jedem Jahr trägt eine Buche Bucheckern
Eine Besonderheit der Buche ist die Tatsache, dass sie nicht in jedem Jahr eine reiche Ernte hervorbringt. Meist alle fünf bis acht Jahre wachsen so viele Bucheckern am Baum, dass der Boden später vollständig bedeckt ist. Diese Jahre werden Mastjahre genannt, weil früher die Schweine mit den Bucheckern regelrecht gemästet werden konnten.
Das Wetter trübt ein. Ich greife nach meinen Rucksack und ziehe weiter.