„Ich schreibe immer in meiner eigenen Sprache. Um verstanden zu werden und mit Respekt vor den Menschen, die mir begegnen.“ (Foto: Knut Kuckel)
„Ich schreibe immer in meiner eigenen Sprache. Um verstanden zu werden und mit Respekt vor den Menschen, die mir begegnen.“ (Foto: Knut Kuckel)

Zuhören, erzählen, schreiben – ein sehr persönliches Vergnügen

Blogs waren ursprünglich digitale Tagebücher. Heute stehen sie für eine Stilform zahlreicher Medien im Web. Ursprünglich sehr persönlich, dienen sie inzwischen auch wirtschaftlichen Interessen.

Vielfach sind Bloggerinnen/Blogger Selbstvermarkter. In Kombination mit Socialmedia-Accounts lässt sich mit gesellschaftsrelevanten Konzepten viel Geld verdienen. Selbst mit mehr oder weniger zielführenden Anleitungen zum erfolgreichen Bloggen.

Blogs sind so unterschiedlich, wie der Querschnitt unserer Gesellschaft.

Ich blogge aus persönlichem Vergnügen. In werbefreiem Umfeld, ohne kommerzielle Interessen.

Mein erster Blog war dem praktischen „Radiojournalismus“ gewidmet. Berufsbedingt. Weil ich wissen wollte, wie das „Internet“ funktioniert, folgte ich dem Rat eines Kollegen: „Einfach nur machen.“

Der Journalismus war immer Teil meiner Blogs. Das fing in einer Zeit an, als öffentlich darüber debattiert wurde, ob Journalisten/Journalistinnen persönlich – also medienunabhängig – publizieren dürfen. Mit Journalisten bloggen unternahm ich den Versuch, mich zu positionieren. Die Botschaft hinter der Blog-Idee lautete: „Journalisten dürfen bloggen“. Heute können sich wohl nur noch Ältere daran erinnern. Es folgte mein Journalismusblog, den ich vor kurzem ebenfalls eingestellt habe.

Unter meinem Namen schreibe ich im Stil des Erzählers. Berichte über Begegnungen mit charakterstarken Menschen, an besonderen Orten, für die das Auf- und Absteigen, Weggehen und Heimkommen, vielfach eine Alltagsdisziplin ist. Für den Mensch am Berg, der in früheren Jahren in den Alpenregionen lebte, war das Durchhalten lebensnotwendig.

In Erinnerung bleibt mir die Begegnung mit der heute weit über 90jährigen Scharmer Anna aus Obermieming. Eines Tages ruft mich die frühere Almbäuerin aus meiner Nachbarschaft an und erzählte „Ich war auf der Hochfeldern Alm. Da ist jetzt alles neu. Die brauchen aber in ihrer schönsten Stube ein Bild von der alten Feldereralpe. Das möchte ich Ihnen gerne schenken. Hilfst Du mir dabei?“

Bild mit Geschichte für die Feldereralpe. (Foto: Knut Kuckel)

Aus dem Telefonat wurde eine Geschichte mit Tiefgang. Anna öffnet ihre persönliche Bilderschachtel. Gewährt mir exklusiven Einblick in ihr Fotosammlung und daraus wird eine berührende Geschichte.

Geschenk für die Feldernalm – Bild mit Geschichte von Anna Scharmer

Ich schreibe immer in meiner, mir eigenen Sprache. Wir Radioleute nennen das eine „lebende Sprache“. Um verstanden zu werden und mit Respekt vor den Menschen, die mir begegnen. Sprache, die ausschließt, passt nicht zu mir. Mit dem Blick des Fotografen versuche ich, das Geschriebene ins Bild zu setzen. Wenn es gelingt, erzählen meine Bilder ihre eigenen Geschichten.

Almhirt Gerhard Wiggins, Seeben Alm. (Foto: Knut Kuckel)

In vielen Bildern sprechen die Gesichter „meiner Menschen“ eine eigene Sprache. So wie auf dem Foto von Gerhard Wiggins, einem Partenkirchner, der sich mit seiner Familie seit Jahren erfolgreich um die Seeben Alm bei Ehrwald kümmert. Das Foto gehört zur Geschichte Freilichtbühne Seeben Alm.

Freilichtbühne Seeben Alm – Almvieh und Wanderer auf Augenhöhe

Vor zehn Jahren habe ich über das neue Mieming-Buch geschrieben. Dr. Ingeborg Schmid-Mummert war für das redaktionelle verantwortlich. Herausgeber war die Gemeinde Mieming.

In meinem Blog beschreibe ich, wie das Buch von der Dorfgemeinschaft in Mieming wahrgenommen wurde. Diese Form der Erzählung hat sich weiterentwickelt und wird von mir heute noch gepflegt.

„Und? – Wer liest das denn…?“ wurde ich gelegentlich gefragt. Ich denke, dass die Beiträge im Einzelnen nur von Menschen gelesen werden, die ein jeweils inhaltliches Interesse haben.

Der Heilige Korbinian, nahe St. Georg in Ruhpolding. (Foto: Knut Kuckel)

Wer mich auf meinem Besinnungsweg in Ruhpolding begleitet, ist von anderen Stimmungen geleitet als jemand, der sich mit der „Rundfunkgeschichte in Deutschland“ beschäftigt. So ist das auch mit interessierten Weg Begleitern, die mir etwa beim Betrachten einer Ausstellung über die Schulter schauen. So wie bei der Ausstellung Tiroler Holzarbeiter auf Saison in Bayern im Chiemgau.

Bauernfotograf Josef Schöpf – Tiroler Holzarbeiter auf Saison

Wer meine Beiträge liest, ist mir immer herzlich willkommen. Ich versichere, alles ist „handgemacht“. Meine digitalen Publikationen werden auch technisch aus eigener Hand veröffentlicht. Das macht es leichter.

Atelier im Haus der Affenhausener Steindrucker. (Foto: Knut Kuckel)

Danke, für Ihr Interesse und bleiben Sie am gesellschaftlichen Geschehen interessiert. Unabhängig davon, wo Sie gerade zuhause sind.

Ich schreibe über Begegnungen aus dem Nahbereich. Von Hause aus Rundfunkjournalist, bin ich als Grenzgänger der Regionen gerne auch Europäer.

Bilder